Die Jahre von 1927 bis 1945
Und wann kam der Vorname „ROTWEISS“ dazu? Das war 1933, am 14. November. Sechs Jahre vorher hatte sich in Sachsenhausen, in der Gaststätte Krämer in der Schweizer Straße der „Radsportclub ROTWEISS“ konstituiert, exakt am 9. Mai 1927. Auch da überliefert die Chronik Namen, die teilweise im Frankfurter Radsport noch immer bekannt sind: Becht, Gabelmann, Klug, Krämer, Miltenberger, Roth, Schedler, Simrock, Strehl und Weinstein. Sie seien am Anfang sehr erfolgreich gewesen, die ROTWEISSEN, heißt es in den Annalen. Deutsche
Meisterschaften auf der Bahn, 1929 und 1930 hätten sie errungen. Allerdings nicht beim Bund Deutscher Radfahrer (BDR), sondern beim VDRV, dem Verband Deutscher Radfahrvereine, der damals ein Eigenleben führte wie der „ARKB Solidarität“.
Die beiden Vereine kamen sich näher, Josef Mösch von MARS und Willi Krämer von ROTWEISS waren die federführenden Personen bei der Fusion. Willi Krämer wurde Vorsitzender des neuen Vereins, Eduard Schätzlein sein Vize, und Schriftführer wurde Heinrich „Harry“ Hess. Er ist ein Stück Vereinsgeschichte. Er blieb im Amt, bis er 1968 starb. Alfred Seibert hütet sein dickes, schwarzes Protokollbuch, das Zeugnis ablegt von seiner Akribie und Leidenschaft für den Radsport. Er wirkte auch im Radsportbezirk Frankfurt und im Hessischen Radfahrerverband (HRV), und war jahrzehntelang Mitglied im Wettfahrtausschuss. Es gab kein Frankfurter Sechstagerennen zwischen 1951 und 1968, bei dem er nicht als pflichtbewusster Rundenzähler tätig gewesen wäre. Seit jenem November 1933 aber heißt der Verein „RSC MARS-ROTWEISS Frankfurt“.